Im Mai machen sich unsere Fünftklässler auf den Weg in die wunderschön gelegene Jugendfreizeitstätte Hattgenstein, um gemeinsam Zeit zu verbringen, sich besser kennenzulernen und als Klassengemeinschaft zusammenzuwachsen. Ziel dieser eineinhalbtägigen Klassenfahrt ist es, Raum für gemeinsames Erleben zu schaffen. Und genau das ist der 5b gelungen!
Ein Highlight war die Wanderung durch den „Zauberwald“: Zwischen knorrigen Wurzeln, moosbedeckten Steinen und geheimnisvollen Lichtungen wurde der Wald zur Bühne für kleine Abenteuer. Die Schüler erklommen mutig die 108 Stufen des 27 Meter hohen Aussichtsturms und wurden mit einem atemberaubenden Ausblick belohnt. Auf ihrer Erkundungstour entdeckten sie zudem einen versteckten Geo-Cache, der die Entdeckerfreude zusätzlich entfachte. Die Nachtwanderung führte in völliger Dunkelheit durch den Wald – ein Stück ohne Taschenlampe, ohne Worte. Die Kinder hielten sich gegenseitig fest, lauschten dem Rascheln der Blätter, dem Flüstern des Windes – und entdeckten eine Glühwürmchenlarve, die mit ihrem Hinterteil zu leuchten begann, als sie uns als potentielle Räuber wahrnahm.
Ein unerwarteter Zufall sorgte für große Begeisterung: Drei Schäfer mit über 1.000 Tieren – darunter 650 Mutterschafe, 350 Lämmer und 12 Böcke – machten genau während unseres Aufenthalts einen Zwischenstopp auf der Wiese direkt neben unseren Hütten. Schäfer Daniel mit dem treuen Hütehund Fritz bewies eindrucksvoll, wie man mit Aufmerksamkeit, Geduld und gezielten Kommandos eine riesige Herde unter Kontrolle hält. Die Kinder waren fasziniert – und die Schäfer zogen sie mit ihren Geschichten und Lebensweisheiten in ihren Bann. Daniel berichtete ausführlich und lebendig vom Leben eines Schäfers, von Wind und Wetter, langen Wanderungen und unbequemen Nächten, der Verantwortung für jedes einzelne Tier und der tiefen Verbindung zur Natur. Als kleines Dankeschön überreichten die Kinder spontan eine Packung Kekse und ein Sofortbild der Herde – eine liebevolle Geste, die die Schäfer tief berührte. Und vielleicht bleibt genau dieser Satz in Erinnerung, als Thomas sagte: „Anderen eine Freude machen und selbst daran Freude haben – das ist die Kunst des Lebens.“ Und schließlich kam es zu einem ganz besonderen Moment: Gemeinsam mit Daniel zogen wir wie kleine Schäfer-Lehrlinge mit der riesigen Herde und unseren treuen Wanderstöcken durch den Wald – ein einzigartiges Erlebnis, bei dem die Kinder begeistert halfen, die Tiere anzutreiben und zu begleiten. „So viel Hilfe hatte ich noch nie – das ist wirklich praktisch“, meinte Daniel schmunzelnd.
Diese Klassenfahrt war ein kleines Abenteuer, das unsere Klassengemeinschaft gestärkt, Perspektiven erweitert und viele schöne Erinnerungen geschaffen hat.
Von unserer Autorin
Sarah Hauck