In der Stadtbibliothek Idar-Oberstein ist zurzeit die Ausstellung Schriftobjekte und Schriftgrafik von Schülerinnen und Schülern der MSS12 und 13 zu sehen. Bei der gut besuchten Eröffnung am 10. April sprach die Leiterin der Stadtbibliothek Sandra Ley von einer „Veranstaltung mit Wohlfühlcharakter“ (Bericht in der Nahezeitung vom 15.4.). Der Projektchor der MSS 13 unter der Leitung von Sarah Kuhn bereicherte die Veranstaltung mit zwei stimmungsvollen Songs jeweils am Anfang und am Ende.
Die 15 Schriftobjekte der MSS 13, die auf weißen Sockeln präsentiert werden, fügen sich harmonisch in den oberen Raum der Bibliothek ein. In einer Raumnische kommen dagegen die 15 kleinformatigen Schriftgrafiken der MSS 12 gut zur Geltung. Beiden Werkgruppen liegt ein frei gewählter Text zugrunde, zum Beispiel ein Romanausschnitt, ein Gedicht, ein Songtext oder ein selbst geschriebener Text.
Der Inhalt eines Textes wird bei den Schriftobjekten durch zwei oder drei reale Gegenstände symbolisch aufgegriffen. Die Gegenstände, zum Beispiel eine Glühbirne oder eine Brille, wurden mit Papier kaschiert, anschließend weiß grundiert und auf einer Grundplatte spannungsvoll angeordnet. Der Text wurde gezielt auf den Gegenständen platziert. Lara Kraus schreibt den Song Jigsaw von Conan Cray auf mehrere Puzzleteile, die von einem Messer aufgespießt werden. Die Beziehung zwischen Text und Objekt erschließt sich dem Betrachter erst durch eine intensive Beschäftigung mit beiden.
Während bei den Objekten künstlerisch ein sehr planvolles Vorgehen gefordert ist, zeugen die Schriftgrafiken von einem eher experimentellen Entstehungsprozess. Farbige Papiere wurden gerissen, angebrannt oder übereinander collagiert. Motive wurden ausschnitthaft mit verschiedenen Stiften darauf gezeichnet und teilweise wieder übermalt. Der Text befindet sich zwischen den Zeichnungen oder verbindet sich mit diesen zu einer Einheit, wie in Anna Manschiews Grafik zu dem Song Bonnie & Clyde von Yugi. Jede Schriftgrafik zeigt eine andere Mischung zeichnerischer und malerischer Techniken, die mit der eigenen Handschrift kombiniert wird.
Die Besucher der Stadtbibliothek haben also nicht nur viel zu lesen, sondern auch viel zu sehen. Die Beschäftigung mit den ausgestellten Schriftgrafiken und Schriftobjekten der Schüler kann einen neuen kreativen Zugang zur Literatur eröffnen. Die Werke können aber auch rein ästhetisch betrachtet werden. Unter diesem Gesichtspunkt wird die Ausstellung im Untergeschoss der Bibliothek durch sechs fotorealistisch gemalte Bilder aus der MSS 13 ergänzt. Die Bilder zum Thema Mensch und Wasser wurden mit Acryl in vielfältig abgestuften Blautönen gemalt und machen „Lust auf Sommer“, so Sandra Ley.
Ein Kommentar aus dem Gästebuch zeigt die aktuelle Bedeutung der Ausstellung: „Sehr schöne Werke! Die Jugend ist doch nicht hoffnungslos digital!“
Die Ausstellung geht noch bis zum 13.Juni. Beispielhafte Arbeiten und Fotos von der Eröffnung, siehe Fotogalerie.
von unserem Autor
Achim Welsch
- © Göttenbach-Gymnasium
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