Kursfahrt Venedig 2025: Sandstrand, Gondolieri und Botanik


Die diesjährige Kursfahrt der MSS 12 führte vom 27. April bis zum 2. Mai 2025 nach Bibione an die Adriaküste. Untergebracht waren wir in sogenannten Mobile Homes - kleinen, gut ausgestatteten Unterkünften, in denen drei bis fünf Personen wohnten. All unsere Häuser lagen in derselben Straße des Villagio Turistico Internazionale, was das Organisieren und abendliche gesellige Beisammensein um einiges erleichterte (die Lehrer mussten nicht alles 10 mal erzählen).

Am Sonntag Abend trafen wir uns um 20:00 Uhr „Auf der Bein“ und unsere Reise startete pünktlich um 20:30 Uhr, ein paar Eltern winkten uns, ein bisschen wehmütig, mit Taschentüchern zu. Busfahrer Benny von Sulli’s Reisen wurde in Ulm von Sven, unserem treuen und witzigen Begleiter in Italien, abgelöst.

Nach einer langen nächtlichen Busfahrt, die dennoch von freudiger Erwartung und dem 18. Geburtstag von Maximilian erfüllt war, kamen wir am Montag endlich um ca. 9:30 Uhr am Zielort Bibione an (glücklicherweise liegt das Resort direkt am weichen Sandstrand der Adriaküste :D). Nach einer kurzen Erholungspause ging es aktiv weiter: Es stand Kajakfahren und Stand-Up-Paddling auf dem Programm. Den restlichen Tag hatten wir frei, manche gingen zum Strand, andere erkundeten das Resort oder ruhten sich aus. Eine Radtour zum Leuchtturm von Bibione war für manche auch drin. Abends kämpften wir den größten Kampf unseres Lebens, es hieß: Schüler des Göttenbach-Gymnasiums gegen Stechmücken! Während wir Göttenbacher mit nur ein paar „Verletzungen“ (aka Stiche) davonkamen, musste die Gegenseite einige Verluste einstecken.

Am Dienstag stand für einige eine schöne Aussicht und eine frische Brise an - richtig, für uns alle ging es nach Venedig. Dort besichtigten wir den prachtvollen Dogenpalast und den Ort, von dem es die schöne Aussicht über die gesamte Lagune von Venedig gab: vom Campanile di San Marco. Wer keine Ahnung hat, was das sein soll, ihr könnt euch das Googeln sparen, es ist der Glockenturm des Markusdoms (natürlich könnt ihr googeln, wenn ihr wissen wollt, wie er aussieht). Den Dom besuchten wir auch! Dieser beeindruckte uns mit seiner Größe und den in Goldtönen gehaltenen Mosaiken. Danach ging es auf Fotosafari durch die Gassen von Venedig und wir hatten die Möglichkeit die Stadt auf eigene Faust (natürlich in Gruppen) zu erkunden und zu entdecken. Die frische Brise gab es auf dem Weg nach Venedig und wieder zurück: Uns stand ein eigenes Boot zur Verfügung, und spoiler: es war keine Yacht. Aber die Fahrt war dennoch schön, mal etwas anderes als immer nur Bus zu fahren (sorry Sven). Den Abend konnten wir ungestört auf den Terrassen der Bungalows verbringen, denn die Mücken blieben heute aus.

Am Mittwoch besuchten wir die Hafenstadt Triest. Auf dem Weg dorthin veränderte sich die Landschaft und wir staunten über die steil ins Meer abfallenden Klippen des Triestiner Karsts. Die ehemalige Hafenstadt der Habsburger war längst nicht so voll wie Venedig und trotzdem (gerade deswegen?) beeindruckend mit den großen Gebäuden aus der österreichischen Zeit und der Molo Audace, einem ins Meer reichenden Steg, ideal zum Fotoshooting. Nach einer Erkundungstour durch die Stadt ging es zu BIOMA- BIOdiversitario Marino, einem Meeresschutzgebiet bei Triest. Dort nahmen wir an zwei Workshops teil, einer zum Thema „Müll im Meer“ und ein weiterer über Biophysik des Meeres. Danach konnten wir noch kurz einen Blick auf das Schloss Miramare werfen, bevor wir zurück zu unserer Unterkunft fuhren.

Den Donnerstag verbrachten wir in Padua. Wir besichtigten den ältesten Botanischen Garten der Welt, welcher genutzt wurde, um heimische Pflanzenarten sowie deren Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit zu studieren, nicht um Hexengebräue herzustellen. Dieser Botanische Garten befindet sich noch an seiner ursprünglichen Stelle, jedoch gab es mit der Zeit einige Erweiterungen, z.B. die Abteilung der tropischen Pflanzen, Sukkulenten aus Afrika oder Kakteen aus Mittel- und Südamerika. Manche von uns besuchten auch die traditionsreiche Universität im Palazzo del Bo mit dem alten Seziersaal von 1594. An dieser Universität hatte Galileo Galilei 18 Jahre lang den Lehrstuhl für Mathematik inne. Zum Mittagessen trafen wir uns in gemütlicher Runde in einem typisch italienischen Restaurant und genossen gemeinsam Pizza. Im Anschluss bestand die Möglichkeit in das medizinhistorische Museum MUSME (MUSeo di storia della MEdicina in Padova) zu gehen, ein Muss für jeden Anatomie-Fan. Man konnte auch die berühmte Cappella degli Scrovegni besuchen und über ihre ausdrucksvollen Fresken von Giotto staunen. Und dann ging es wieder zurück zu unserer Unterkunft, wo wir ins resorteigene Restaurant gingen - und dreimal dürft ihr raten, was es gab - genau, Pizza! Den letzten – mückenfreien - Abend ließen wir am Strand mit Strandspielen, Fotoshooting im Sonnenuntergang und einer gemeinsamen Abschlussrunde ausklingen.

Am Freitag, den 2. Mai, mussten wir schweren Herzens sagen: „Arrivederci Bibione!“ Einige standen früh auf, um am Strand noch ein letztes Mal die italienische Sonne aufgehen zu sehen. Dann, als alle wach waren, mussten wir uns, um ans Frühstück zu kommen, an Scharen von Volleyballern - die ganze Woche fand in unserer Unterkunft ein nationales Beachvolleyballturnier für ca. 3000 Schülerinnen und Schüler statt – vorbeikämpfen! Nur um dann gesagt zu bekommen, dass, statt an dem üblichen Frühstücksort, wir dieses Mal im Restaurant frühstücken. So hieß es nochmal: „Auf gehts, auf die andere Seite des Resorts!“ Ich beschwere mich nicht, so konnten wir noch ein letztes Mal die Aussicht auf den Strand genießen. Nach dem Frühstück und Check-Out machten wir uns um 9:00 Uhr auf die Heimreise - mit vielen Eindrücken und Erinnerungen im Gepäck. Unterwegs wurde Sven von seinem Kollegen Erik abgelöst, der uns zurück an die Schule brachte.

Wir alle sind uns einig: Diese Klassenfahrt werden wir nie vergessen!

Ein besonderer Dank gilt Frau Schumacher, Frau C. Schmitt, Frau Wickert und Herrn Faus, die uns auf dieser unvergesslichen und unvergleichlichen Fahrt begleitet haben.

von unseren Schüler-Autoren
Marie Audri und Niklas Müller