"Der Fotograf von Auschwitz" fesselte das Auditorium


Aufmerksam, gespannt und sehr beeindruckt folgten die Schülerinnen und Schüler des 9. und 10.Jahrgangs sowie interessierte Schülerinnen und Schüler der Oberstufe dem Vortrag von Autor Reiner Engelmann über den Lebensweg des KZ-Häftlings Wilhelm Brasse. Brasse erhielt als gelernter Fotograf im KZ Auschwitz die Aufgabe, KZ-Insassen zu porträtieren, Menschen, denen die Todesangst ins Gesicht geschrieben stand und von denen viele kurze Zeit später in den Gaskammern umgebracht oder bei „medizinischen Experimenten“ zu Tode gefoltert wurden. So wurde Brasse zu einem wichtigen Zeitzeugen der grauenvollen Verbrechen der Nationalsozialisten. Immer wieder musste er um sein eigenes Leben bangen und versuchte dennoch, anderen Häftlingen zu helfen, wo er nur konnte.

Engelmann berichtet in einer sehr eindringlichen Weise von der starken inneren Haltung und dem Mut, den Brasse immer wieder bewiesen hat. So verweigerte Brasse auch den Befehl, die Fotos 1945 zu verbrennen, und sicherte so erschütternde Dokumente der verbrecherischen NS-Politik, die Autor Engelmann auch als Zeitzeugendokumente an die Leinwand in der Aula des Göttenbach-Gymnasiums warf.

Reiner Engelmann appellierte zum Abschluss an die Schülerinnen und Schüler, sich gegen jegliche Tendenzen zur Ausgrenzung von Menschen zu engagieren und so eine Wiederholung eines solch verbrecherischen Regimes zu verhindern.

Ein herzliches Dankeschön der Schulgemeinschaft gilt dem Stadtjugendamt, das die Lesung von Reiner Engelmann möglich gemacht hat.

von unserem Autor
Thomas Mäurer